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Die Tage nach der Räumung - folgen die Kämpfe aus dem Untergrund oder zieht weitgehendst Ruhe ein ?

Berichte über den Verlauf der Ereignisse vom 20. bis 22. Mai 2010

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Die Nacht über und am Morgen des 20. Mai 2010 fielen nur vereinzelnd Schüsse. Wegen der Ausgangssperre gab es in Bangkok nur wenige Informationen. Die Bangkok-Post publiziert eine Liste von den Bandherden in und um die Kampfzone. Die Ausgangssperre gilt auch noch für die Nacht auf den 21.04.2010. Wie auch in Bangkok gibt es häufig viel Vandalismus an Banken und Bankautomaten.

 

Es sieht ein bisschen nach 9/11 aus. Eines der größten Shoppingmalls Asiens und ein bliebtes  Touristenziel ist zerstört. Ausgebrannt. Vermutlich Brände durch Molotov-Cocktails von "Rothemden". Ein breiter Prachtboulevard in Thailand ist die Rama IV. Sie zieht sich in des Zentrum, ganz in die Nähe des Demonstrationszentrums. Brennende Reifen ließen den Asphalt mit schmelzen.
 
Das Tempelmassaker. Einige Hundert Demonstranten flüchteten auf ein kleines Tempelareal in der Kampfzone. Darunter viele schwer verletzte "Rothemden". Durch Twitter-Meldungen ins Internet von einem mit eingeschlossenen Ausländer wurde die Öffentlichkeit aufmerksam. Erst am Morgen des 20. Mai konnten Tote geborgen und Verletzte behandelt werden. Auch zwei Krankenschwestern erlagen Schussverletzungen. Verlierer sind letztlich alle. Keine oder kaum Einnahmen während der Demozeit. Ob Angestellte und Eigentümer in den Shoppingcentern oder der kleine Straßenverkäufer. Befriedigende Einnahmen für den Lebensunterhalt werden noch lange nicht verdient. Doch diesmal war es ein Tsunami der nicht aus dem Ausland kam. Das Machtgerangel von Politikern und Parteien sind wohl die Ursache.

Wegen der Ausgangssperre gab es so gut wie keine verlässlichen Angaben über die Geschehnisse der Nacht. Die Ausgangsperren wurden auf folgende Provinzen (voraussichtlich) für die nächsten 3 Nächte von 21:00 bis 5:00 Uhr verhängt:

Ayutthaya, Bangkok, Chaiyaphum, Chiang Mai, Chiang Rai, Chonburi, Kalasin, Khon Kaen, Lampang, Maha Sarakam, Mukdahan, Nakhon Pathom, Nakhon Ratchasima, Nakhon Sawan, Nan, Nongbua Lumpoo, Nonthaburi, Pathum Thani, Roi-et, Sakhon Nakorn, Samut Prakan, Si Sa Ket, Ubon Ratchahani und Udon Thani.

Eine Gruppe von ca. 100 Rothemden-Anhängern hat am Victory Monument vor dem vom Brand stark beschädigten "Center One" geklatscht, wie die Bangkok-Post berichtet. Die Lage in den Nord- und Nordost-Provinzen bleibt unübersichtlich. Das Auswärtige Amt warnt vor Reisen in die o.g. Regionen. Auf den großen Urlaubsinseln Phuket und Koh Samui ist es nach wie vor ruhig. Dies gilt auch für die Reiseziele in deren Umgebung, wie z.B. Krabi, Khao Lak, Koh Lanta, Trang etc. Ein thailändsicher Senator aus der Provinz Nonthaburi Direk Thuengfang meint unter anderem: "Die Demonstration ist aufgelöst, der Konflikt aber nicht vorbei". Aus den Provinzen, wie hier z.B. Ayutthaya, werden weiter Brandanschläge gemeldet. Dort brennt der BigC-Supermarket. Die sich gestellten Rothemdenführer rufen zwar zur Gewaltlosigkeit und Einstellung der "Kämpfe" auf, aber die Basis der "Rothemden" hört nicht mehr aus sie. Wenn die Regierung keinen erneuten, akzeptablen "Friedensplan" präsentiert, versinkt das Land in Gewalt. Auch aus Bangkok wurden tagsüber noch Brandbombenanschläge und Schusswechsel gemeldet.

 

Das Siam Theatre (Rama IV Boulevard) ist total ausgebrannt. Es kann ebenso wie die Malls von Central World & ZEN eigentlich nur noch abgerissen werden. Die Radikalität und Zerstörungswut richtet sich in diesen Tagen vielzählig in Bangkok und Nord-Nordost-Thailand gegen Filialen der Banken.
   
Nach Feststellung der Personalien werden diese Demonstranten aus dem Tempel per Bus in ihre Heimatregion in den Nordosten gebracht.  Ein unverschämter Propagandakrieg wird von beiden Seiten seit langem verbrochen. Ob Thaksin als Hitler - oder Abhisit mit Schussmarkierung.

Der deutsche Botschafter Hanns Heinrich Schumacher gab am 20. Mai gegen Mittag Ortszeit im Deutschlandradio ein Interview. Nachzulesen unter: http://www.dradio.de/dlf/sendungen/interview_dlf/1186939/. Besondere Beachtung bitten wir auf die Aussagen zur Änderung der Gewalt in Thailand (Paradigmenwechsel) und zur Situation der Flugankünfte am internationalen Airport zu legen. Der Vorort ZDF-Livereporter Peter Kunz berichtete 20. Mai im Mittagsmagazin "das man jetzt wohl aufpassen muss, was man sagt." Die Bangkok-Post berichtet am späten Abend des 20.Mai von 15 Toten und ca. 100 Verletzten am Tag und der Nacht der Räumung. Schnell mussten diese Zahlen am Morgen des 21.Mai nach oben korrigiert werden. Nach neueren Zahlen sollen allein in einer kleinen Tempelanlage 14 Todesopfer geborgen sein. Die Zahl der Toten könnte leider die Zahl 30 (deutlich?) übersteigen. 

 

 

Dieses Video zeigt den traurigen Tag danach und wie stark die zurzeit unversöhnlichen Risse in der Bevölkerung sind. Auch wenn es sich nur um 1 Aussage einer, oder gerade einer weiblichen "Rothemden-Demonstranten" handelt. Von vielen "Rothemden-Anhängern" hört man derzeit radikales.

Nach ersten Schätzungen des Krisenstabs werden die Schäden in Bangkok allein auf ca. 1 Milliarde U$ geschätzt. PM Abhisit will noch heute einen ersten Versöhnungsplan vorlegen. Dies entpuppte sich als "Zeitungsente" - es war nur eine Ansprache zur Lage der Nation. Oppositionsführer und selbst ein Teil der gemäßigten Anhänger der Demokraten halten eine Neuwahl am 14. November für notwenig um (teilweise ?) das Land zu befrieden. Allerdings müssten dann auch die Basis der "Rothemden" die Taktik der sporadischen Anschläge aufgeben. In der Nacht zum 22. Mai 2010 gab es so gut wie keine Meldungen über Krawalle in Bangkok. In den Provinz-Hauptstädten fanden vereinzelnd kleinere Zusammenkünfte von Rothemden statt. Die Ausgangssperren haben die Gewalteskalation erst einmal beruhigt. Partiell kann es jedoch zu Gewaltmaßnahmen in Bangkok und den Provinzen kommen. Der Flugverkehr über den Internationalen Flughafen Suvarnabhumi verläuft reibungslos. Lediglich bei der An- und Abfahrt während der Ausgangsperre von 21.00 bis 5.00 Uhr kann es zu Problemen kommen. Flugreisende sollten bei einer entsprechenden Ankunft oder Abflug zeitig ihren Reiseveranstalter kontaktieren. Individualreisende können sich u.a. an die Touristenpolizei wenden.

 

Das große Sauermachen hat längst begonnen. Überall im Zentrum wird aufgeräumt. Das Ziel er Regierung, alle Spuren der Kämpfe schnell zu beseitigen ist ehrgeizig. Die Abriss und Neubaumassnahmen der riesigen Brandherde werden aber noch Monate andauern.  Von der Regierung frei gegebene Bilder zeigen hier den Rothemdenführer Nattawut Saikua nach der Verhaftung im Militärcamp. Er steht unter Terrorismus-Anklage. Wohl nach Absprach rief er die Basis der "Rothemden" am 20. Mai von der Demobühne zur Einstellung der Kampfmaßnahmen auf.

Aus einer empirischen Meinungsumfrage an 1185 Haushalte in 17 thailändischen Provinzen am 21. Mai von der  Assumption University in Bangkok (Hauptstudiengänge: Ingenieur- und Wirtschaftswissenschaft, Rechtswissenschaft, Architektur, Biologie, Englisch etc.): Auf die Frage zur nun zurückgezogenen "Roadmap" von MP Abhisit, befürworteten 74,5 Prozent der Befragen diesen Vorschlag erneut. So die Onlinezeitung der Bangkok-Post am 22.Mai.

Die letzten News finden sie auf der ersten Seite "Politik", ganz unten unter "Aktuelles".

 

 

Bangkok Post  (engl.-sprachige TZ) Thailand Tip (Eine deutschsprachige Zeitung)
The Nation  (engl.-sprachige TZ) Phuket-Gazette (Eine englischsprachige Zeitung)
 
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