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Kultur

Die thailändische Kultur hat eine Jahrhunderte lange Tradition, die sich jedoch durchaus neuen Anforderungen und Gegebenheiten der Moderne anpasst. In den Urlaubsregionen und der Hauptstadt ist jedoch eine "Verwestlichung" zu sehen. Der Buddhismus ist die Staatsreligion als und ein verbindendes Element fast aller Thais. Um die Alltagskultur zu verstehen, ist es wichtig den Charakter thailändischer Religiosität zu beachten, und die Seele zu verstehen. 

Die Achtung vor dem Älteren, aber auch der Respekt vor dem Höhergestellten sind Kennzeichen des gesellschaftlichen Umgangs. Sie äußern sich unter anderem im Wai , dem traditionellen Gruß der Thais untereinander. Dazu werden beide Handinnenflächen aneinandergelegt und in unterschiedlicher Höhe vor das Gesicht oder die Brust gehalten. Dies erfolgt je nach dem sozialen Status der Beteiligten. Der niedriger Gestellte beginnt den Wai, wobei die Fingerspitzen ungefähr an der Nasenspitze liegen. Zugleich wird der Kopf geneigt, so dass beim beginnenden Wai oft kein Blickkontakt besteht. Der höher Gestellte wird den Wai erwidern, indem er die Fingerspitzen auf Brust- oder Kinnhöhe hält. Dies ist begleitet von einem freundlichen bis huldvollen Lächeln. 

Der „höher Gestellte“ kann z. B. aus einer sozial bessergestellten Familie kommen, eine Amtsperson sein, oder unter sozial Gleichgestellten der Ältere. Mönche begrüßen mit dem Wai nur höher gestellte Mönche oder Buddhastatuen und erwidern den Wai von Laien nicht. Der Wai wird auch als Geste des Dankes verwendet. Heute ist es üblich, dass die Crew einer Airline ihre Fluggäste mit dem Wai begrüßt. Ebenso Grüssen oder Verabschieden Kassierer, Restaurantmitarbeiter, Verkäufer und Hotelpersonal Touristen mit einem Wai. In diesen Fällen wird vom Tourist jedoch nicht mit einem Wai geantwortet. Ein nettes Lächeln mit einem freundlichen Nicken ist Sitte und angebracht. Von einigen einheimischen und ausländischen Beobachtern gilt dies als Kommerzialisierung thailändischer Kultur. Touristen, die den Wai als Gruß in der Meinung des Kulturverständnis zuerst nutzen machen sich lächerlich.

In der Nordost-Region lebt das kulturelle Erbe der laotischstämmigen Bevölkerung u. a. in der typischen Mor-Lam-Musik und in ihrer Webkunst fort. Der Norden gehörte zur Lan Na-Kultur und unterscheidet sich vom Rest des Landes auch heute noch durch einen anderen Menschenschlag, eigene Sitten, besondere Speisen und unterschiedliche Sprache.

Thailändische Städte und Landschaften sind geprägt von Tempeln (Wat`s ). Ca. 25 000 kleine und große Tempelanlagen verteilen sich über das ganze Land. Immer noch entstehen weitere Neubauten, die weitgehendst aus Spenden finanziert werden. Bei Besuchen von Tempeln , gibt es in Thailand gängige Kleiderordnungen. Straßenschuhe werden vor dem Betreten des Tempelinneren ausgezogen. Zudem werden  keine kurzen Hosen und schulterfreie Kleidungsstücke bei einem Besuch gewünscht - bei Männern und Frauen. An bedeutenden Tempelanlagen kontrollieren Mitarbeiter der Tempelanlage sogar die Kleiderordnung vor dem Einlass. In größeren Anlagen (den größten und bedeutendsten in Bangkok, dem Wat Po und Grand Palace) wird Eintritt verlangt. In kleineren, teilweise hübschen aber unbedeutenden Anlagen ist der Besuch kostenlos - insbesondere auf dem Lande.

Die Geschichte, die  Mentalität und das Klima machen die Thais in aller Regel zu geduldigen Menschen. Immer wieder ist die mitteleuropäische Art, direkt und ggf. auch laut mit Problemen umzugehen in Thailand falsch am Platze. Die thailändische Art Probleme anzugehen ist die Freundlichkeit. Bei Beschwerden gegenüber anderen wird gelächelt. Kaum ein Thai wird seinem Gegenüber mit einem lauten Geschimpfe oder mit einem bösen Gesichtsausdruck gegenüber stehen. Touristen, die bei Beschwerden im Restaurant oder Hotel (etwas) lächelnd Vortragen, schaffen es eher, den Gesprächspartner zu überzeugen. Bei grimmigen Fluchen und Schimpfen reagiert so mancher Thai nur mit einem Zurücklächeln - wird aber das Problem nicht mehr lösen wollen.

Trinkgelder sind in Thailand üblich und vom Personal gern gesehen. Über ein (englisch...) Tip freut sich jedes Zimmermädchen und jeder Restaurant-Mitarbeiter. Die teilweise noch herrschende Meinung, dass Thais ein Trinkgeld als Beleidigung empfinden, bezieht sich wohl nur auf Freunde. Die Höhe sollte 10 bis 15 % des Rechnungspreises ausmachen. Bei Zimmermädchen sind 5 bis 10 Euro, je nach Länge des Aufenthaltes ein gutes Maß. Hierbei ist immer zu beachten, dass eine Room-maid beispielsweise nur 200 Euro im Monat verdient.

In südthailändischen Provinzen spüren Reisende moslemischen Einfluss. Einige Provinzen sind gar überwiegend moslemisch geprägt. Hierzu zählen Pattani, Narathiwat, Satun, Songklha und Yala. Wer sich gut anpassen möchte, der wird einem sichtlich moslemisch gekleideten Thai mit einem  Salam alaikum (Friede sei mit Euch) Begrüssen. Jeder Muslim wird dies sichtlich mit Freude vermerken. Ein "Sawadee-Gruß" ist nicht falsch - aber ungebräuchlich. Wer Fingerspitzengefühl zeigt, der erkennt auch in anderen Süd-Provinzen die Minderheit der Muslime und verhält sich entsprechend. 

 

Bangkok Post  (engl.-sprachige TZ) Thailand Tip (Eine deutschsprachige Zeitung)
The Nation  (engl.-sprachige TZ) Phuket-Gazette (Eine englischsprachige Zeitung)
 

Quellen: Wikipedia, Fischer Weltalmanach, Duden & suedthailand.de. Autor: Uwe Matthias

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