Schnellsuche nach.....
|
|
|||||||||||||||||||||||||||||||
Am 28.Februar 2008 kehrte Thaksin freiwillig kurzzeitig nach Thailand zurück und wurde am Bangkoker Flughafen verhaftet. Tausende seiner Anhänger begrüßten ihn. Wahrscheinlich gab es vorher die Absprache, Thaksin gegen eine hohe Kaution bis zu einer ihm zugesicherten fairen Gerichtsverhandlung wieder auf freien Fuss zu lassen. Auch ein Abmachung, dass Thaksin sich aus der aktuellen Politik heraus halten sollte, hat er wohl kurzzeitig zugestanden. Die Gerichtsverfahren gegen Thaksin dauerten an. Nach ein paar Tagen verließ er Thailand wieder und flog in sein Exil, nach England. Seit Ende August 2008 gab es massive Proteste in ganz Thailand gegen die regierenden Parteien, die teilweise in Gewalt übergingen. Korruptionsvorwürfe gegen Ministerpräsident Samak Sundaravej, die regierende People Power Party (PPP) und Unzufriedenheit mit der wirtschaftlichen Entwicklung waren die Auslöser. Deutlich zeigten sich schon jetzt die Risse durch die thailändische Gesellschaft. Eine recht einfach Sicht der politischen Lage ist: die ärmere, vorwiegend ländliche Bevölkerung stand Mehrheitlich hinter MP Samak und der PPP, die reichere Mittelschicht und die Elite des Landes geht teilweise in massiv protestierende Opposition.
Im September 2008 musste MP Samak Sundaravej wegen seiner Beteiligung an einer TV-Kochshow und den dadurch gezahlten Fernsehhonoraren per Gerichtsentscheid zurücktreten. Noch im selben Monat wurde der Schwager von Ex-Premier Taksin, Somchai Wongsawat (schon Kabinettsminister der PPP) zum 26. thailändischen Premierminister ernannt. Die Mehrheit im Parlament machte dies zügig möglich. Im Oktober 2008 gab es einige, teilweise auch sehr gewalttätige Demonstrationen von einigen Tausend Regierungsgegnern in Bangkok. Sogar Todesopfer waren zu beklagen. Den neuen Premierminister wolle man ungedingt und mit allen Mittel bekämpfen. Unter den PPP-Premierminstern Samak und Somchai wurde auch versucht, die Verwaltungen, z.B. Gerichte, wieder mit Gefolgstreuen der Regierungsparteien zu besetzten. Die Militärregierung hatte damals ebenso anrüchig Positionen in den entscheidenden Verwaltungen mit eigenen Vertretern besetzt. Massiv demonstrierte nun die PAD-Allianz, blockierte und besetzte Regierungsgebäude in unmittelbarer Nähe der Königspaläste und bedeutender Touristenhighlights Bangkoks. Am 21. Oktober 2008 wurde Ex-Premier Thaksin Shinawatra in Abwesenheit wegen "Korruption im Amt" zu 2 Jahren Haft verurteilt. Der während eines Auslandsaufenthaltes durch einen Militärputsch Ende 2006 aus dem Amt getriebene, aber 2 mal mit Mehrheit gewählte Thaksin hielt sich dann überwiegend in England auf. Für Schlagzeilen sorgte sein Investment in den englischen Traditionsverein Manchester City. Der englische Premier-League Verein fand sich kurzzeitig mehrheitlich in seiner Hand. Später verkaufte er den Verein an einen Investor aus Dubai. Während einer Reise nach China, wurden dem Ehepaar Thaksin die Einreisevisa nach Großbritannien von Englands Regierung als ungültig erklärt. Thaksin mischte fernab weiter in der politischen Szene mit. Zu Parteiveranstaltungen der PPP ließ er sich per Videokonferenz in ein großes Stadion zuschalten. In Hongkong ließ er sich nach 32-jähriger Ehe - wohl wegen der Gerichtsurteile - im thailändischen Konsulat von seiner Frau scheiden. Beide reisten dann nach Dubai in die Vereinigten Arabischen Emirate. Die politische Situation eskalierte immer mehr. Ein gewaltsames Vorgehen der Polizei gegen die Besetzer im Regierungsviertel endete blutig. PAD-Demonstranten rüsteten darauf hin weiter auf. Der Vize-Premierminister der PPP trat zurück. Neue Gerichtsverfahren zum Verbot der TRT Nachfolgepartei PPP standen an. Die fast täglichen Zusammenstöße zwischen den PAD-Demonstranten und Regierungs-Unterstützern der PPP-Koalitionsregierung im Regierungsviertel ließen nicht nach. Am 25.11.2008 kam es zum großen Showdown der PPP-Demonstranten. PAD-Gründer und Medienmogul Sondhi Limthongkul sowie einige seiner Mitstreiter riefen zur Belagerung des Suvarnabhumi Airport auf. Etwa 4000 in gelben Shirts gekleidete Gewaltbereite erreichen am späten Nachmittag den Flughafen. Schon während der Anfahrt zum Airport schoss der Mob sich den Weg mit Pistolen frei. Polizei und Armee wurden vom Premierminister Somchai aufgefordert, die Proteste gegebenenfalls gewalttätig zu unterbinden. Angekündigtes Ziel der PAD war der Rücktritt von PM Somchai Wongsawat.
Die aufgebrachten PAD-Demonstranten besetzten den Suvarnabhumi Airport binnen weniger Stunden. Das gesamte Flughafenpersonal verließ fluchtartig die Lebensader Thailands. Auch der Tower des Airports wurde gestürmt. Keine Flüge gingen mehr ab, keine kamen mehr an. Am nächsten Tag wurde auch der nationale Airport Don Muang lahm gelegt. Die Airportblockade wurde 8 Tage aufrecht erhalten. Gespräche zwischen Polizei, Militär, Regierung und den Demonstranten brachten keine Ergebnisse. Am 02.12.2008 kam es zum erwarteten Urteil des Verfassungsgerichts. Dabei wurden 36 Mitglieder der Regierungsparteien mit einem 5-jährigem Berufsverbot bestraft. Darunter auch der amtierende Premierminister Somchai. Der PM trat noch am selben Tag zurück. Die laut PAD-Führer "bis zum Tode kämpfenden" Demonstranten sahen ihr Ziel, mit dem Rücktritt des PM erreicht und zogen sich vom Flughafen-Areal zurück. Ab dem 05.12. wurde der Linienverkehr wieder aufgenommen. Die PAD droht jedoch den Regierungsparteien eindeutig, dass sie keine Thaksin-Getreuen mehr an der Macht sehen möchte und ggf. wieder "zuschlagen" werde. Der hinterlassene Schaden der gewaltsamen Besetzung und der gewalttätigen Proteste ist riesengroß. Zeitweise saßen bis zu einer Viertelmillionen Urlauber in Thailand fest. Die nationale Fluggesellschaft Thai Airways, schon dick in den roten Zahlen, machte täglich dramatische Verluste - steht vor der Pleite. Export- und Importgüter waren blockiert. Verderbliche Waren wurden vernichtet. Viele Zehntausend Arbeitsplätze in der Touristenindustrie wurden vernichtet. Das Bild eines ganzen Landes geschädigt. Selbst gut gemeinte Zahlungen an festsitzende Touristen und freie ärztliche Versorgung, waren letztlich nur unausführbare Maßnahmen der Regierung. Zurzeit formieren sich die Parteienlandschaft neu. Die PPP hat sich schon in Puea Thai Party (PTP) umbenannt. Politische Ämter werden umverteilt und man versucht, aufgrund der Parlamentsmehrheit einen neuen Premierminister aus den eigenen Reihen zu wählen. Das wird nicht einfach. Aufgrund der geschwächten Abgeordnetenzahl von 36 Volksvertretern, die durch das Verfassungsgericht mit einem Berufsverbot belegt wurden, schrumpft die Mehrheit der Regierungskoalition. Die Oppositionsparteien versuchen nun eine Mehrheit zu finden und Abgeordnete der Regierungskoalition abzuwerben. Ob dann bei einer Neuwahl zum künftigen Premierminister eine Mehrheit zustande kommt, bleibt abzuwarten. Auch um die Kandidaten des künftigen PM´s auf beiden Seiten, gibt es noch keine Klarheit. Das renommierte britische Wirtschaftsmagazin The Economist wurde aufgrund eines kritischen Artikels nicht ausgeliefert. Wer in diesen Tagen in Thailand heikle politische Themen auch unter Begutachtung des Königshauses hinterfragt, wird mit starkem Argwohn betrachtet oder gar zensiert. Am Morgen des 15.12.2008 trat das Parlament im Auftrag des Königs zur Neuwahl eines Premierministers zusammen. In den Tagen zuvor wechselten einige Abgeordnete die Seiten. Von der ehemaligen PPP-Koalition (jetzt PTP) zur Allianz der zweitgrößten und ältesten thailändischen Partei - der Democrat Party. Diese unterstützte billigend die außerparlamentarischen Gewaltakte der PAD. Gewählt wurde der Vorsitzende der Demokraten Abhisit Vejjajiva. Von den 480 möglichen Stimmen waren durch Berufsverbote und ähnliches nur noch 436 Stimmen zu vergeben. 235 Parlamentarier stimmten für Abhisit Vejjajiva, 198 gegen ihn. 3 Abgeordnete enthielten sich der Stimme. Gewählt ist Abhisit nun für die noch verbleibenden 3 Jahre des Parlaments.
|
|||||||||||||||||||||||||||||||
|
|||||||||||||||||||||||||||||||
Warum in es in Thailand keine Ruhe gibt - Versuch einer Erklärung... (Jan. 2009) Kommentar
|
|||||||||||||||||||||||||||||||
|
|||||||||||||||||||||||||||||||
|
Quellen: Kommentare der Redaktion
© www.suedthailand.info | www.zentralthailand.info